Fall Ganzke: Kreis-CDU fordert lückenlose Aufklärung - „Heimische SPD darf sich nicht wegducken“



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„Wenn schon die Führung der SPD im Kreis Unna im Fall Hartmut Ganzke abtaucht, muss der SPD-Landesverband für eine lückenlose Aufklärung der Angelegenheit sorgen“, erklärt der CDU-Kreisverband Unna zum Fall des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke. Dass die gesamte SPD-Führung im Kreis Unna nach der „Krisensitzung“ vom vergangenen Freitag nicht mehr zu erklären habe, als dass „ein konstruktives, offenes und transparentes Gespräch geführt“ wurde, sei aus Sicht der CDU schon „ein bemerkenswerter Vorgang“. Es sei schon mutig, jemanden seine Kreditkarte zu leihen, der nach der bislang bekannten Berichterstattung bereits ein früheres Ticket-Geschäft in Unna in die Pleite geführt habe und zu mehreren Haftstrafen unter anderem wegen Betrug und Untreue verurteilt wurde und deshalb kein eigenes Geschäft mehr führen darf. Dieser Umstand dürfte auch dem SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke nicht verborgen geblieben sein, da er in seiner Stellungnahme selber schreibt: “Seit ich anwaltlich tätig bin, vertrete ich J. als auch seine Angehörigen in juristischen Fragen.“


Auf seiner Internet-Seite schreibt der SPD-Politiker Ganzke: „Vertrauen braucht Transparenz“, deshalb fordert der CDU-Kreisverband nun diese selbsterklärte Tranzparenz von Hartmut Ganzke und dem SPD-Unterbezirk Unna ein, um „Schaden für die Demokratie und alle politischen Mandatsträger“ abzuwenden. Insbesondere von ihm sowie dem SPD-Chef und Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek erwarten die Christdemokraten Antworten auf folgende Fragen: Hatte J. die persönliche Kreditkarte von Ganzke oder hatte Ganzke diese Kreditkarte eigens angeschafft, um sie J. zur Verfügung zu stellen? Gibt es einen schriftlichen Vertrag über den Privatkredit in Höhe von 55.000 € von Ganzke an J.? Hat Ganzke mehr Geld zurückbekommen als J. mit Ganzkes Kreditkarte ausgegeben hat?
Nicht hinzunehmen sei, wenn SPD-Unterbezirksvorsitzende Oliver Kaczmarek meint, zur Sache gebe es „keine direkten Berührungspunkte zur SPD“, wenn der Landtagsabgeordnete Ganzke immer noch ein Kreistagsmandat wahrnimmt und dort sogar stellvertretender    Fraktionsvorsitzender ist.
Mit einer pauschalen Entschuldigung an die Genossen bei der Krisensitzung am vergangenen Freitag sei es aus Sicht der heimischen Union ebenfalls nicht getan. „Oder hat J. ordentliche Spenden an die heimische SPD geleistet, dass sich jetzt die SPD-Funktionäre mit einer einfachen Entschuldigung ihres Abgeordneten zufrieden geben?“, fragt sich die Kreis-CDU.
Mit Blick auf die öffentliche Diskussion hofft die Union im Kreis Unna, „dass zumindest die SPD-Spitze im Land die notwendige Transparenz schafft, die die örtlichen Genossen aus eigener Kraft wohl nicht aufbringen wollen.“ Die kommende Woche muss zeigen, ob die Landes-SPD bereit ist, die Transparenz zu schaffen, die vor Ort verweigert wird. „Bei Hartmut Ganzke handelt es sich nicht um einen Hinterbänkler, sondern um den Vize-Vorsitzenden des Rechtsausschusses und Mitglied des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag.“