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Bianca Dausend - Kreisvorsitzende der Frauen Union bezieht Stellung zu den Vorkommnissen in Köln



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Das, was in der Silvesternacht auf dem Kölner Hauptbahnhof Vorplatz den vielen Frauen angetan wurde ist ein Schlag in das Gesicht unserer Demokratie und unseres Rechtsstaates und schlägt mit voller Wucht in das Herz jedes Demokraten – aus welchem Land sie oder er auch kommen mag. Ich habe Verständnis dafür, dass nicht pauschalisiert werden soll, aber das darf nicht dazu führen, dass wir nicht benennen dürfen, was benannt werden muss. Den Mantel des Schweigens mochte ich noch nie, aber vor lauter politischer Korrektheit reden viele um Themen herum und sollte sich doch jemand äußern, wird sie oder er schnell in die rechte Ecke verbannt. Wir müssen selbstbewusst genug sein, um zu benennen, was benannt werden muss. Wie viele in unserem Land bin ich erschüttert über die noch nie dagewesene Dimension an sexuellen Übergriffen an zahlreichen Orten in unserem Land und insbesondere in Köln. Ich bin wie viele im Land bereits darüber erschüttert, dass sich weit mehr als 1000 Männer (sei es nun per Zufall oder nicht per Zufall) versammeln, um Straftaten zu begehen. Ich bin wie viele im Land darüber erschüttert, dass vielen Frauen und sicherlich auch Männern die Unbeschwertheit des Feierns getrübt wird. Auf diese neue Dimension der Verachtung der sexuellen Selbstbestimmung der Frauen muss der Gesetzgeber zeitnah reagieren, um strafrechtliche Verfolgung zu ermöglichen. Wir müssen von allen in unserem Land lebenden Menschen selbstbewusst und voller Zuversicht erwarten dürfen, dass Menschenrechte (hierunter fällt selbstverständlich die sexuelle Selbstbestimmung), unsere Demokratie und unsere Rechtsstaatlichkeit anerkannt und geachtet werden. Ich bin wie viele in unserem Land darüber erschüttert, dass Frauen über eine absurde Armlängendiskussion anscheinend in die Mitverantwortung genommen werden sollen. Gott sei Dank befinden wir uns im Jahr 2016 und nicht in den 1960er Jahren in Deutschland, wo die deutsche Rechtsprechung Frauen über Kleidungsstil und Verhalten in eben diese Mitverantwortung gezogen hat. Das ist in Deutschland Geschichte! Wenn andere diese Vergangenheit in ihrem Land noch als Gegenwart erleben, sind diese Menschen, wenn sie in unser Land kommen, aufgefordert und verpflichtet, unser Grundgesetz und die damit in vorbildlicher Weise geschützte Menschenwürde und damit auch Frauenwürde anzuerkennen und zu achten. Die vielen ehrenamtlich Engagierten, aber auch die zahlreichen Hauptamtlichen haben in den letzten Monaten eine herzliche Willkommenskultur geschaffen, die auch weiterhin Teil unserer humanitären Verantwortung sein wird und sein soll. Aber, wenn die Einsichtnahme in unser Rechtssystem nicht vorliegt, dann müssen wir uns schützend, auch mit geänderten Rechtsnormen, vor unsere Demokratie, die Freiheit und unseren Rechtsstaat stellen und lasst uns offen auch Missstände benennen, alles andere wäre diskriminierend.