Gedenkveranstaltung in Kamen erinnert an Versöhnung und Frieden
Am Freitag fand auf dem Städtischen Friedhof in Kamen-Mitte eine Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen statt. Der Bund der Vertriebenen Kreisverband Unna (BdV) und die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU Kreis Unna (OMV) luden zu einer Kranzniederlegung am Kreuz der ostdeutschen Heimat ein.
Die Veranstaltung erinnerte an die am 5. August 1950 in Stuttgart unterzeichnete Charta, in der die Heimatvertriebenen forderten, das Recht auf Heimat anzuerkennen und zu verwirklichen, zugleich jedoch auf Rache und Vergeltung verzichteten und sich dem Wiederaufbau Deutschlands sowie der europäischen Einigung verschrieben.
„Gerade heute, in einer Zeit voller globaler Konflikte und Millionen von Flüchtlingen, ist die Botschaft der Charta aktueller denn je“, betonte Dr. Bärbel Beutner, Kreisvorsitzende des BdV. „Der Verzicht auf Rache und der Einsatz für Verständigung und Frieden sind Werte, die wir bewahren und weitergeben müssen.“
Stephan Wehmeier, Kreisvorsitzender der OMV, unterstrich: „Das Kreuz der ostdeutschen Heimat hier in Kamen ist nicht nur ein Ort des stillen Gedenkens, sondern auch ein Mahnmal an unsere Verantwortung, die Lehren aus der Geschichte für ein friedliches und geeintes Europa zu nutzen.“
An der Gedenkfeier nahmen neben den beiden Veranstaltern auch Ralf Eisenhardt, Bürgermeisterkandidat der CDU Kamen, sowie Prof. Dr. Jürgen Vollradt, Vorsitzender des Fördervereins zur Errichtung einer Vertreibungs-Erinnerungs-Stätte Unna-Massen, teil.
Die Redner hoben hervor, dass das in der Charta postulierte „Recht auf die Heimat“ als grundlegendes Menschenrecht auch 75 Jahre nach ihrer Unterzeichnung nichts an Aktualität und Dringlichkeit verloren hat. Das am 7. August 1949 eingeweihte Kreuz der ostdeutschen Heimat auf dem Friedhof in Kamen-Mitte wurde erneut als wichtiger Ort des Gedenkens und der Mahnung für kommende Generationen gewürdigt.
Die Charta der Heimatvertriebenen
Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen wurde am 5. August 1950 in Stuttgart-Bad Cannstatt von 30 Vertretern der deutschen Heimatvertriebenen unterzeichnet und am folgenden Tag bundesweit verkündet. Als Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen ruft sie zum Verzicht auf Rache und Gewalt auf, bekennt sich zur Schaffung eines einigen Europas und zur Verständigung zwischen Staaten, Völkern und Volksgruppen. Die Charta definiert Rechte und Pflichten von Flüchtlingen und Vertriebenen und formuliert ein „Recht auf Heimat" als grundlegendes Menschenrecht.
Über die OMV
Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung (OMV) unterstützt die Union in ihrer Arbeit für Vertriebene, Aussiedler, Spätaussiedler sowie deutsche Volksgruppen in Mittel- und Osteuropa. Als Partner von Vertriebenenverbänden, Landsmannschaften und Verbänden der deutschen Volksgruppen in den Heimatgebieten gibt die OMV diesen Gruppen eine Stimme innerhalb und außerhalb der CDU.
(Foto: OMV Kreis Unna)
Von links nach rechts: Prof. Dr. Jürgen Vollradt, Dr. Bärbel Beutner (BdV), Ralf Eisenhardt (CDU-Bürgermeisterkandidat)